Typische Abgrenzungsschwierigkeiten alleingeborener Mehrlinge
Wenn Deine Grenzen energetisch nicht intakt und geschützt sind, führt das häufig dazu, dass das verbale Nein nicht ernst genommen wird.
Wenn Du plötzlich allein bist im Mutterleib, nachdem Dein Zwilling ist, wie sollst Du Dir dieses Unheil erklären? Unsere Weltanschauung ist durch das Modell von Schuld geprägt. Wenn nur Du noch da warst, wer soll sonst und immerfort an allem Schuld sein, wenn niemand anders Verantwortung übernimmt?
Miterleben zu müssen, wie der Zwilling stirbt und das nicht aufhalten und verhindern zu können, ist ein unsagbar schlimmer Schmerz. Man möchte nie wieder so etwas miterleben müssen, will retten oder wieder gut machen.
Wenn es keine Grenzen gibt, dafür aber Schuldgefühle und ein mehr oder weniger aktives „Helfersyndrom“ ist das leicht möglich.
Hier treibt und zieht die Frage: „Wo bist Du, mein geliebter Zwilling?“ bzw. „Wo seid Ihr, meine geliebten Mehrlingsgeschwister?“
Wenn mit dem Zwillingsverlust die Grenzen aufreißen und Dich die Suche nach dem verlorenen Geschwister aus Dir herauszieht, verliert sich das Gefühl von „Wo gehöre ich hin?“. Das erste sichere Zuhause – in der Verbindung mit dem Zwilling im Mutterleib – gibt es so nicht mehr.
Möglicher Glaubensatz: Ich muss das ab jetzt alles alleine schaffen. oder unbewusste Entscheidung: Ich lasse niemanden mehr an mich heran.
Wenn die Grenzen nicht mehr wahrnehmbar sind und sich unbewusste Schuldgefühle gegenüber dem verlorenen Zwilling entwickelt haben, ist es schwierig, Klarheit über die Zugehörigkeit von Verantwortlichkeiten zu entwickeln. Kindheitserfahrungen können dies noch verstärken.
Die wirklichen Ursachen – der Zwillingsverlust und möglicherweise weitere Grenzüberschreitungen in Deiner Kindheit – bleiben unberücksichtigt.
Liebe Grüße, Anne