Auf welcher Beziehungsebene kommunizierst Du, was Du wirklich willst?
Ist Dir bewusst, was Du Dir wirklich wünschst, wonach Du Dich zutiefst sehnst, was Dich tatsächlich motiviert?
Mich erreichen immer wieder Fragen zum Thema Beziehungsschwierigkeiten.
Dafür gibt es natürlich verschiedene Hintergründe. Drei, die mir immer wieder auffallen, sind:
- Das fehlende Bewusstsein für die tieferliegenden eigenen Bedürfnisse und Wünsche an das jeweilige Gegenüber
- Der Kontakt auf verschiedenen Beziehungsebenen
- Missverständliche Annahmen darüber, was sich unser Gegenüber von uns wünscht bzw. warum es so reagiert, wie es reagiert
Lass uns mal kurz durchatmen.
Das ist nämlich ganz schön hartes Brot mit ordentlich Bandsalat.
Missverständliche Annahmen darüber, was sich unser Gegenüber von uns wünscht bzw. warum es so reagiert, wie es reagiert
Fangen wir an mit 3. oder besser, lassen wir das erst mal aus, denn: Das ist zugegebener Maßen auch mit Nachfragen nicht immer so ganz einfach rauszukriegen, also beschränken wir uns in unserer Betrachtung zunächst auf 1. und 2.
Das fehlende Bewusstsein für die tieferliegenden eigenen Bedürfnisse und Wünsche an das jeweilige Gegenüber
Zu Punkt 1 wirst Du mir vielleicht sagen: Ich weiß, was ich will. Glaub ich Dir.
Leider muss ich nachfragen: Welcher Teil von Dir will oder braucht das?
Ist er erwachsen, kindlich, vorgeburtlich …? (Damit wären wir schon mitten in Punkt 2 – also Deinen Beziehungsebenen.)
Und würde dieser Teil das Wollen oder Brauchen genauso formulieren? Würdest Du aus der Erwachsenenperspektive sein Bedürfnis noch in weitere Worte fassen können? Gibt es ein Grundbedürfnis?
Der Kontakt auf verschiedenen Beziehungsebenen
Und wen sprichst Du auf der anderen Seite an? Den Erwachsenen, das Kind, den (potentiellen) Partner, den Elternersatz, den verlorenen Zwilling?
Beispiele:
1. Wenn einer Deiner kindlichen Anteile im (potentiellen) Partner einen elterlichen Ersatz sucht, kann es sein, dass der zurückhaltend bis abwehrend reagiert, wenn er diese Rolle nicht annehmen will.
2. Es kann auch sein, dass Ihr Euch auf der Ebene „Verlorener Zwilling“ kennengelernt habt und die Beziehung partnerschaftlich gestalten wollt. Wenn Dein vorgeburtlicher Innerer Kind Anteil jedoch die Partnerebene kontaktiert, kann es sein, dass sich das völlig instabil anfühlt oder dass da kein Anschluss unter dieser Nummer ist oder das vertraute Gefühl fehlt, was Dich irritiert und alles hinterfragen lässt, vielleicht so oft und so lange, bis es kracht.
Ich fürchte, wenn Du Dich zum ersten Mal damit auseiander setzt, klingt das alles sehr kompliziert. Das ist es leider auch. Dennoch lohnt sich die Auseinandersetzung mit diesem Thema, um Dich in und mit Deinen Beziehungen besser zu verstehen.
Wenn Du Zeit und Muse hast, frage Dich:
- Was wünsche ich mir von meinem Gegenüber wirklich? – Spür tief in Dich hinein. Welches tiefere Bedürfnis steckt hinter Deiner ersten Antwort?
- Wie alt bzw. in welcher Rolle ist der Teil von mir, der sich das wünscht?
- Auf welcher Ebene begegne ich meinem Gegenüber? – In der Dynamik des Lebens sind es oft verschiedene und es braucht ein bisschen Übung, sich da gut orientieren und kommunizieren zu lernen.
Wenn Du weißt, welcher Teil von Dir gerade am Ruder ist, ist das schon die halbe Miete 🙂
Wenn Dir bewusst ist, welcher Teil von Dir mit seinem tiefen Bedürfnis gerade in Dir präsent ist, kannst Du dies auf der Erwachsenenebene übersetzen und hast Du deutlich bessere Chancen, Dich mit Deinem Gegenüber auf Augenhöhe zu verbinden.
Augenhöhe bedeutet, Du weißt,
- was Du Dir wirklich wünschst und
- von welcher Beziehungsebene aus Du kommunizierst und
- auf welcher Du Dein Gegenüber erreichst.
Hast Du noch Fragen? Dann schreib mir gern.
Liebe Grüße, Anne