Wohin zeigt Deine innere Kompassnadel?
Es gibt eine innere Instanz, die darüber entscheidet,
ob Du grünes Licht für Deinen Weg hast oder rotes.
Wenn man nicht da ankommt, wo man gern hinwill im Leben, kann das manchmal an äußeren Umständen liegen.
Für das, was man sich wünscht, ist man noch nicht in der richtigen Zeit oder am richtigen Ort angekommen und man muss warten auf den neuen Job, die neue Wohnung, den neuen Partner.
Damit das Leben in diesen Phasen nicht gänzlich unschön wird, sind Geduld, die richtige innere Einstellung und manchmal auch ein bisschen Erfindungsgeist und Kreativität gefragt. Diese Eigenschaften sollte man auch in guten Zeiten pflegen.
Was ist aber, wenn es nicht an den äußeren Umständen liegt?
Dann zeigen, so versuche ich das in ein Bild zu fassen, die äußere und die innere Kompassnadel nicht in die gleiche Richtung. Schon eine geringe Abweichung führt woanders hin.
Was bedeutet das: Die innere und die äußere Kompassnadel zeigen nicht in die gleiche Richtung?
Zum einen kann es sein, dass Du Dir über Dein Ziel gar nicht im Klaren bist.
Solange Du unentschieden bist, ob Du lieber das eine oder andere willst oder vorsichtshalber den Spatzen in der Hand festhältst, weil Du nicht weißt, wie Du das Vertrauen und die Freundschaft der Taube auf dem Dach gewinnen kannst, wird das schwierig. Du hast die Hände nicht frei, ziehst Kompromisse vor. – Gegen Kompromisse ist nichts einzuwenden, solange man die Entscheidung dafür mit allem drum und dran ohne Jammer und Gram zu tragen bereit ist. Wenn nicht, ist der Kompromiss keine gute Option.
Wichtig ist zu prüfen, dass Dein Ziel nicht Deiner Natur widerspricht.
Zum anderen – und das ist die Innere Instanz, die darüber entscheidet, ob Du für Deinen Weg rotes oder grünes Licht bekommst, kann es sein, dass in Dir etwas ist, dass nicht bereit ist, Dein Ziel zu erreichen.
Manchmal ist das gar nicht so leicht, ihr auf die Spur zu kommen. Zum Beispiel, wenn sie sich kooperativ zeigt: „Ich tu doch… Ich mach doch…“, klammheimlich aber die Handbremse zieht, weil sie z.B. Angst hat oder sich nicht wert fühlt, das Ziel zu erreichen, zum Beispiel den beruflichen und finanziellen Erfolg als HeilpraktikerIn, BeraterIn oder Coach.
In meiner Arbeit zeigen sich immer wieder solche „Verhinderer“, die es uns unmöglich machen, an unserem Ziel anzukommen.
Es sind innere Anteile, die wir nicht nicht bezwingen können, ohne uns selbst noch mehr Schaden anzutun.
Wer sind sie?
Manchmal sind es die eigenen inneren Kinder, die ungetröstet und ungeschützt in der Zeit stecken geblieben sind.
Wir können als Erwachsene nicht gut weitergehen in unserem Leben, solange diese kindlichen Anteile unversorgt sind. Es ist eine innere Instanz in uns, die diese Anteile, die wir in schmerzlichsten Situationen zurücklassen mussten, weil wir damals hilflose Ungeborene, Kinder oder Erwachsene waren, zu uns zurück holen und heilsam versorgen will, damit sie sich wieder mit unserem ErwachsenenIch verbinden können.
Diese innere Instanz wird die Kompassnadel immer wieder auf die bedürftigen inneren Kinder und Seelenanteile ausrichten.
Es kommt auch vor, dass die innere Kompassnadel auf frühere Leben ausgerichtet ist. Haben wir geliebte Menschen verloren, sind wir selbst auf unnatürliche Weise gestorben, haben wir immer wieder erlebt, dass wir für unser wahrhaftiges Sein angefeindet oder bekämpft wurden, begingen wir Verrat, missbrauchten unsere Macht, fügten anderen Schaden zu – dann kann uns das auch in diesem Leben immer noch prägen.
Es kann sein, dass wir uns nicht mehr wagen unser Licht und unsere Wahrheit zu zeigen. Oder dass wir lieber nicht erfolgreich werden, um nicht Gefahr zu laufen, wieder zu manipulieren oder unsere dunklen Mächte zu benutzen.
Und auch wenn das für manche unglaublich klingen mag, bittere Erfahrungen und Verluste in früheren Leben können auch auf unsere Beziehungen im Hier und Jetzt noch Einfluss haben. – Wir profitieren aber auch von unseren guten Erfahrungen und guten Taten.
Eine dritte Art von „Verhinderern“ sind die inneren Kinder unserer Ahnen und unsere Loyalität ihnen gegenüber. Die meisten meiner KlientInnen sind Kriegsenkel, d.h. ihre Eltern waren Kriegskinder, die Großeltern und Urgroßeltern haben den ersten und den zweiten Weltkrieg miterlebt. Unsere Familienmitglieder in den vorangegangenen Generationen haben gehungert, gefroren, unaussprechliche Ängste ausgestanden, Partner, Kinder, Freunde, oft auch ihr Zuhause oder gar ihre Heimat verloren. Viele dieser seelischen Wunden sind unverheilt geblieben.
Wie dürfen wir es uns gut gehen lassen, wenn unsere Vorfahren bitterste Härten erlitten?
Wie dürfen wir etwas wert sein, wenn ihnen alles genommen wurde?
Wie dürfen wir frei sein, im Angesicht ihres Schmerzes?
Wir haben das emotionale Erbe unserer Vorfahren übernommen, ob wir wollten oder nicht. Die ungetrösteten Kinder unserer Ahnen leben in den Konflikten unseres Lebens weiter – bis wir uns ihnen achtsam und liebevoll zuwenden, trösten, nähren, wärmen, wieder beheimaten.
Gehen wir zurück zum Beispiel den beruflichen und finanziellen Erfolg als HeilpraktikerIn, BeraterIn oder Coach als Ziel zu haben: vielleicht ist es nicht das x. Zertifikat und der nächste Marketingkurs, an dem es hängt, ob Du rotes oder grünes Licht für Deinen Weg bekommst, sondern die unbewusste Ausrichtung Deiner inneren Kompassnadel.
Wenn Du weitere Fragen hast, schreib mir gern.
Liebe Grüße, Anne