Wie kann ich mich meinem generationsübergreifenden emotionalen Erbe zuwenden, wenn ich nichts über meine Familiengeschichte weiß?
Bevor ich meine Praxis eröffnete und auch im ersten Jahr meiner Arbeit, kamen die meisten Menschen zu mir, weil ich in die Energiefelder der Seele schauen und dort die wesentlichen Details aufspüren kann, die für die Klärung ihrer Themen essentiell sind. Meist war ich da „nur“ der Türöffner und sie fanden in der Arbeit leicht Kontakt mit den damit verbundenen Emotionen und Erinnerungen. Ich konnte ihnen dann weiter helfen, dieses innere Wissen zu integrieren, Verstrickungen aufzulösen, Beziehungen zu entspannen und inneren Frieden zu finden.
Inzwischen kann ich ca 90% meiner KlientInnen dazu anleiten, ihren eigenen Zugang zu diesen Informationen zu nutzen, d.h. sie spüren ihre eigene innere Wahrheit und sind nicht auf Bilder und Informationen von außen angewiesen.
Ich begleite vorwiegend Frauen, vereinzelt finden auf Männer den Weg zu mir, die nach ihren Wurzeln und Identität suchen. Andere spüren, dass sie Lasten in ihrem Leben tragen, von denen sie gar nicht wissen, was das für welche sind oder sie leiden unter generationsübergreifenden Konflikten, in denen Schmerzen und Härten weitergegeben werden und sie stehen dem hilflos gegenüber.
Ein Grund für diese Weitergabe dieser Härten und Schmerzen ist: was unsere Vorfahren erlebt haben, war teilweise so unaussprechlich schlimm, dass wir uns glücklich schätzen können, zumindest aus den Geschichtsbüchern zu wissen, was in den letzten zweihundert Jahren in Europa passiert ist.
Auch wenn einige meiner Klienten nur ganz wenige Details über ihre Familiengeschichte wissen, gelingt es uns von ihren aktuellen Problemen aus über die damit verbundenen Gefühl (z.B. Schwere, Schmerz, Starre oder Trauer) Zugang zu den Ursprüngen der Konflikte zu finden.
Wir schauen mit wem diese Gefühle verbunden sind oder wem die Lasten gehören.
Dann sehen oder spüren wir vielleicht eine Mutter, die ganz ängstlich zusammengekauert ist oder eine Großmutter die völlig erstarrt ist. Oder einen Urgroßvater, der vor Kummer wankt, oder ein kleines Kind …
Wir müssen nicht ergründen, was ihnen im Detail geschehen ist.
Das ist nicht das Wichtigste.
Das Wichtigste ist, dass wir über die inneren Bilder, über unsere innere Verbindung dieser Mutter, Großmutter, diesem Urgroßvater oder dem Kind sagen, dass wir ihre Angst bzw. ihre Starre wahrnehmen – denn das was wir in diesen inneren Bildern wahrnehmen, sind die verletzten und verlorenen Inneren Kinder und Seelenanteile unserer Ahnen, die in den Konflikten unseres Lebens auch dann noch lebendig sind, wenn unsere Vorfahren schon verstorben sind. Sie brauchen unsere Zuwendung.
Wenn wir die Inneren Kinder und verlorenen Seelenanteile unserer Ahnen trösten und von ihren Seelenhelfern versorgen lassen, so dass sie sich gesehen, geachtet, beschützt und geborgen fühlen, können wir auch unseren eigenen inneren Kinder entlasten, trösten und befreien.
Wir schauen also, wer wie auf der energetischen Ebene helfen kann, damit die Ahnen Stück für Stück aufatmen, sich aufrichten und sich erholen können.
Parallel achten wir darauf, wie es den eigenen inneren Kindern geht, was sie brauchen und wie sich die Gefühle im Körper der Klienten verändern. Meist stellt sich auf beiden Seiten Erleichterung ein.
Ich hoffe, diese Zeilen machen Dir Mut, Dich Deinem generationsübergreifenden emotionalen Erbe zuzuwenden und damit Dir, Deinen Ahnen und Deinen Nachkommen gut zu tun.
Herzliche Grüße, Anne