Du bist wertvoll!
Du bist es wert, gesehen, gehört und geachtet zu werden.
Nicht, weil Du etwas ganz tolles leistest, was wertvoll ist und weswegen Du in dieser Welt gebraucht wirst. – Keine Frage, das ist auch wichtig und wertvoll.
Aber Du bist auch ohne dieses Tun wertvoll. Einfach nur, weil Du Du bist. Du bist einzigartig und in Deinem ganzen Wesen wunderschön. Und auch wenn Du einer von vielen, ganz normalen Menschen bist: Du bist wertvoll.
Wahrscheinlich hörst Du in Dir jetzt ziemlich laute Stimmen, die dem widersprechen. Stimmen, die Dir sagen, Du bist nicht so schön, weil Du nicht die perfekte Figur, nicht ganz so gerade Zähne, nicht so einen richtig tollen Beruf oder nicht das perfekte Leben hast. Und schon gar nicht wertvoll. Stimmts? – Das sind Stimmen, die Dich entwerten, die Dich klein machen. Stimmen von Kleinergeistern, die versuchen, Dich zu erniedrigen, um sich selbst größer zu fühlen und sich selbst zu bestätigen.
Hör mal genau hin! Wem gehören diese Stimmen?
Wahrscheinlich Menschen, deren Erwartungen Du nicht erfüllt hast. Oder Menschen, die mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten nicht klar kamen und das zu Deinem Problem gemacht haben. Ihre negativen Rückmeldungen brachten Dein Selbstwertgefühl ins Wanken, ließen vielleicht gar nicht mehr viel davon übrig.
Wir haben diese Geringschätzung, Erniedrigung und Missachtung nicht nur dann erfahren, wenn wir etwas falsch oder nicht gut genug gemacht haben, sondern oft auch dann, wenn wir es wagten, einfach aus uns selbst heraus zu leben. Wehe dem, der es wagte, einer Familientradition nicht zu folgen!
Es ist ein offenes Geheimnis: unser Selbstwertgefühl ist leistungsorientiert, konditioniert. Als Kinder waren wir in jeder Hinsicht abhängig vom Schutz, der Fürsorge und dem Wohlwollen der Erwachsenen in unseren Familien. Wenn wir nicht bedingungslos um unserer selbst Willen geliebt wurden, mussten wir lernen uns anzupassen und das Richtige zu tun. Das diente unserem Überleben und wir erfuhren aufgrund der Leistungen, die wir erbrachten vielleicht sogar Achtung und Anerkennung.
Wenn Du also auch so konditioniert bist, dann hast Du Dir angewöhnt, Dinge zu tun, um anderen zu gefallen, um nicht anzuecken, um lieb und nett zu sein. Um in einer Gemeinschaft einen sicheren Platz zu finden! Nur so konntest Du überleben.
Dieses Verhalten widerspricht aber Deinem tiefsten Wesen. Es fühlt sich nicht richtig an. Und deshalb kannst Du – so nützlich und wertvoll Dein Tun für die Gesellschaft sein mag – Dich selbst nur schwerlich achten und wertschätzen.
Und wenn Du es doch wagst, ganz aus Dir selbst heraus zu leben, dann hörst Du in Dir die Echos der geringschätzenden Stimmen, die Dir immer noch sagen, dass Du und Dein Handeln nicht richtig und nicht wertvoll sind.
Wenn Du an dem Punkt in Deinem Leben angekommen bist, an dem Du erkennst, wie sehr Dein Selbstwertgefühl gelitten hat und dass wenn es nicht mehr reicht, Dir Bestätigung von außen zu holen, dann ist es an der Zeit, nach innen zu schauen und Deine eigene innere Ordnung, Dein Selbstwertgefühl wieder herzustellen.
Wie kannst Du das schaffen?
Erkenne selbst an, dass Du wertvoll bist.
Der erste Schritt ist, auch wenn Du das im Moment noch nicht wieder fühlen kannst, dass Du Dich selbst als wertvoll anerkennst. Wenn das ganz schwer ist, darfst Du jederzeit alle Deine Inneren Zweifler und Provokateure mit einem dieser Sätze ruhigstellen: Anne hat gesagt, dass ich wertvoll bin. Anne hat mir erlaubt, wertvoll zu sein. Anne hat mir erlaubt, mich wertvoll zu fühlen.
Stoppe alle Unfreundlichkeiten gegen Dich.
Und da bin ich dann auch schon beim zweiten Schritt. Der ist GANZ wichtig: Stoppe ab sofort jede Stimme, die unfreundlich und gemein zu Dir ist. Jede! Im Innen wie im Außen.
Du bist so wertvoll, dass Du es verdienst, freundlich angesehen und behandelt zu werden. Von anderen und auch von Dir selbst.
Also stoppe jeden unfreundlichen Gedanken in Deinem Kopf.
Das ist Dein Kopf! Er gehört Dir. Und Du, nur Du allein darfst das Programm darin bestimmen. Da hat sich im Laufe Deines Lebens ein Haufen Mist angesammelt. Der muss entsorgt werden. Damit das gelingt, musst Du eine Grundsatzentscheidung treffen. Und die heißt: In Deinem Kopfkino gibt es ab sofort nur noch Filme, in denen Du wertvoll bist, geachtet und gut behandelt wirst. Alles andere ist tabu. – Wenn die negativen Stimmen in Dir jetzt anfangen zu randalieren, wende auch hier Schritt eins an: Formuliere Dir ein zwei Sätze, als Erlaubnis, Bestätigung und wenn es sein muss auch als Rechtfertigung, dass Du ab jetzt nur noch wertschätzende, freundliche Gedanken zu lässt. Bitte keine Diskussionen über wieso, weshalb, warum mit den Protestanten, da verlierst Du. Nur: Isso! (Auf deutsch: Das ist ab jetzt so. Ende des Gesprächs. Wer nicht mitmacht, geht. Und zwar sofort. Tschüss.)
Unterbrich auch jede Handlung, sobald Du merkst, dass Du unachtsam und unfreundlich mit Dir selbst umgehst.
Atme.
Atme tief durch. Vielleicht hilft Dir dabei meine Mini Atem Meditation. Und dann setze dem gestoppten fiesen Gedanken einen wohlwollenden entgegen. Beginne Deine Handlung noch mal auf eine freundliche Art und Weise von vorn.
Und wenn Du es erst danach bemerkst, dass es gerade wieder passiert ist, dann entschuldige Dich bei Dir. Sage zu Dir selbst, es tut Dir leid, dass das passiert ist. Versprich Dir, dass Du ab jetzt besser auf Dich achten wirst.
Es wird immer wieder mal die ein oder andere Situation geben, in der Dein alter Autopilot schneller ist als Du. Es braucht ein bisschen Zeit und Deine wohlwollende Aufmerksamkeit für Dich selbst, den umzuprogrammieren. Also, verurteile Dich nicht. Freu Dich, dass Du es bemerkt hast und bring Dich wieder auf die neue selbstachtende freundliche Spur. Und wenn Du das am Anfang hundert Mal am Tag machen musst, dann freu Dich bitte hundert Mal, dass Du es bemerkt hast und richte Dich wieder auf Selbstachtung aus. Nur so wirst Du das alte Programm los und Dein Selbstwertgefühl kann sich erholen.
Lebe Deine Werte!
Ein weiterer Schritt ist, dass Du wieder lernst, von innen heraus zu leben. Dafür ist es wichtig, dass Du Dir Deine innersten Werte wieder bewusst machst.
Selbstwertgefühl hat etwas damit zu tun, wie Du die Werte, die für Dich selbst wichtig sind, lebst.
Als Kind war es für Dich gefährlich war, Deine Werte zu leben, wenn sie nicht von der Gemeinschaft, von der Du abhängig warst, geteilt wurden. Du fühltest Dich entwertet, mit dem, was Du von innen heraus als wahr und richtig fühltest. Und es war wie ein Verrat Dir selbst gegenüber, Dich den fremden Werten unterzuordnen und Folge zu leisten, wenn es Deinem Innersten widersprach. In dieser Anpassung, die Deiner kindlichen Abhängigkeit geschuldet war, hast Du Dich vielleicht sogar selbst vergessen. Aber wenn Du diese Zeilen hier liest, dann bist Du auf einem guten Weg, Dich wieder zu finden!
Und Du hast Glück: Du erwachsen. Du bist nicht mehr abhängig. Und Du kannst den alten destruktiven Stimmen die Erlaubnis entziehen, weiterhin die Richtung in Deinem Leben vorzugeben. Vielleicht musst Du Dich dafür in der ein oder anderen privaten und beruflichen Beziehung neu positionieren. Ich will Dir hier nicht vormachen, dass das immer leicht ist, aber es lohnt sich.
Weil Du wertvoll bist!
Es lohnt sich, weil es so ein befreiendes Gefühl mit sich bringt. Es lohnt sich, weil Du Dir damit wieder den Weg eröffnest, in Übereinstimmung mit Deinem Inneresten zu leben und Dich wertvoll zu fühlen. Von innen heraus. Nicht weil Du etwas leistest, sondern: Weil Du Du bist! Weil Du Dich so in der Welt sein lässt, wie Du aus Deinem schönsten, heiligsten Wesenskern heraus bist!
Wenn Du das Gespür für Deine inneren Werte wieder gewonnen hast, wenn Du diese Werte selbst achtest und sie lebst, dann findest Du in Deinem Leben eine neue Balance. Du lebst dann wieder im Einklang mit Dir selbst. Und kritische Stimmen im Außen werden Dich nicht mehr in Deinem Wesenskern treffen, werden nicht mehr über Deinen Wert bestimmen. Vielleicht wirst Du so eine großartige Einstellung gewinnen, wie das Charakter Model Del Keens, der in Berlin „MISFIT Models“ castet. Über die Menschen, die in der U-Bahn nicht neben ihm sitzen wollen, sagt er: „Können die mir nicht egal sein? Will ich die wirklich kennen?“
Zu dieser Frage, die er mit „Nein.“ beantwortet, möchte ich Dir zum Abschluss dieses Artikels noch eine Idee schenken: Lade Menschen in Dein Leben ein, die Dich freundlich und wertschätzend zu Dir sind – ganz um Deiner selbst willen.
Du bist wunderschön, wenn Du im Einklang mit Dir selbst lebst.
Wenn Du auf Deinem Weg, Deine Selbstwertschätzung wieder zu entwickeln, auf Schwierigkeiten stößt und Dir meine Unterstützung wünscht, lass es mich gern wissen.
So ein Weg ist manchmal wie eine Vase zu reparieren, die zu Bruch gegangen ist. Da muss man erst mal die Entscheidung treffen, sie nicht weg zu werfen. Dann muss man alle Einzelteile aufheben, sorgsam wieder zusammen puzzeln und auch die feinen kleinen Splitter wieder an die richtige Stelle setzen und den richtigen Kleber finden, damit sich alles neu verbindet und dann auch hält, wenn die Vase das nächste Mal mit schönen Blumen und Wasser befüllt wird.
Die Entscheidung, Deinen Selbtwert „zu reparieren“ musst Du allein treffen. Zeig mir Deine Scherben. Ich helfe Dir gern, sie wieder zusammen zu puzzeln. Darin bin ich richtig gut. Der Kleber ist eine Mischung aus Aufmerksamkeit, Selbstachtung und Selbstliebe. Wenn Dir dafür noch ein paar Zutaten fehlen, hab ich in meinen anderen Blogartikeln Anregungen, wie Du sie „herstellen“ kannst.
Wenn Du dazu Fragen hast und Dir meine Begleitung wünschst, dann schreib mir gern.
Liebe Grüße, Anne