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Augen auf und durch – Eine Anleitung zur guten Vorbereitung auf schwierige Situationen

Das Leben ist ein Lernprozess. Wir können ihn verweigern. Oder annehmen.

Verweigern bringt häufig Schwierigkeiten mit sich. Konflikte, Unwohlsein, Krankheiten. Bei beständiger Verweigerung steigt der Schwierigkeitsgrad. Denn der Lernprozess will ernst genommen werden und klopft dann halt lauter an die Tür oder tritt sie ggf. auch mal ein. Das ist keine Drohung, sondern Erfahrung und Beobachtung.

Annehmen dagegen, bringt neue Entwicklung, Leichtigkeit, Lebensfreude.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich immer dann krank geworden oder in Schwierigkeiten geraten bin, wenn ich die „Vorzeichen“ nicht beachtet habe oder mir das Thema meines Lernprozesses unbewusst war.

Probleme wurden logischerweise immer größer, wenn ich sie sehenden Auges versucht habe zu ignorieren, bockig oder ängstlich meinen Emotionen mehr Raum gegeben habe, als der Chance auf Veränderung.

Und umgekehrt war und ist es genauso. Wende ich mich auftretenden Unannehmlichkeiten oder Schmerzen zu, entschärfen, mildern sich die Situationen, kommen Selbstheilungsprozesse in Gang. Und wenn ich meinen Weg auf diese Weise gehe, verliere ich mehr und mehr an innerer Härte und freue mich darüber, dass es in meinem Leben heller und freundlicher, liebevoller wird.

Klar, man bekommt nicht immer alles alleine hin. Aber darum gehts ja auch nicht im Leben. Das musste ich aber auch erst mal lernen 🙂

Aus meiner Sicht ist es tatsächlich so, dass niemand außer uns selbst uns heilen kann.

Auch wenn das manchmal so aussieht, als wenn andere das täten, weil sie ein Mittel haben, den ein oder anderen „Trick“ kennen, vor allem aber den Raum für die Selbstheilung halten.

Gesund oder frei von unseren Problemen und Krankheiten werden wir, wenn wir sie nicht einfach nur weg (gemacht) haben wollen, sondern auch die Bereitschaft aufbringen, dem ins Auge zu schauen und das zu fühlen, was im Ursprung liegt. Und dem, was es zu lernen gibt.

Heilung bedeutet aber nicht immer auch körperliche Genesung, sondern wie es auch der amerikanische Psychiater und Rückführungstherapeut Brian L. Weiss beobachtete, vor allem Heilung im Herzen, in der Seele.

Eine Anleitung, um schwierige Situationen gut zu meistern

Was kannst Du tun, wenn Du um ein Thema nicht mehr ringsrum kommst? Wenn Du kneifen kannst, aber genau weißt, dass es davon nicht besser wird? Also, wenn Du Dich stellst. – Uaaaahhhh! Genau!

Also, Du hast jetzt schon Deine beste Freundin angerufen und Dir Mut zusprechen lassen. Die Zeit reicht nicht, um das zugrunde liegende Thema zu klären. Was kannst Du tun?

Ich habe Dir hier eine Anleitung aufgeschrieben, die ich auch selbst verwende, wenn ich in schwierige Situationen komme, denen ich mich stellen muss.

Nehmen wir mal an, Du hast Angst vor dem Treffen mit einer bestimmten Person. Du willst sie nicht treffen.* Aber absagen, spürst Du, ist keine Option mehr. Es ist nur ein Aufschieben Deines Lernprozesses.

*Ich schreibe hier explizit für Situationen, in denen Du nicht in Lebensgefahr oder Retraumatisierungen geraten würdest. Für solche Fälle gilt grunsätzlich Überlebensregel Nummer 1: Sei nicht da (wo der Kampf ist)! Die Aufarbeitung und Heilung so schwerwiegender Probleme braucht besondere und sehr achtsame, liebevolle und kompetente Begleitung. Dieser Artikel ist dafür nicht geeignet, bestenfalls eine kleine Unterstützung.

Was kannst Du also im Vorfeld eines absehbaren Treffens mit einer Person tun, die unangenehme Gefühle in Dir hervor ruft?

1. Zu allererst solltest Du Dir bewusst machen, was das für unangenehme Gefühle und Befürchtungen sind.
  • Wirst Du wütend?
  • Fühlst Du Dich traurig?
  • Fühlst Du Dich minderwertig?
  • Bekommst Du körperliche Symptome wie Nase zu, dicker Hals, Durchfall, Schweißausbrüche, Schmerzen…?
  • Hast Du Angst, dass die Person …. macht?
Schreibe all das auf.
2. Frage Dich, warum? Welche Gründe resultieren aus Deinen Erfahrungen mit dieser Person? Welche Gründe sind Annahmen?
  • Schreibe auch hierzu alles auf, was Dir dazu einfällt, um es Dir bewusst zu machen.
  • Ergänze zu den Punkten, bei denen es möglich ist,
    • was Dir einfällt, um sie zu entkräften
    • und was Du konkret tun kannst, um Dich in der erwarteten Situation wohler zu fühlen. Plane ausreichend Zeit ein, diese Dinge tatsächlich zu realisieren.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: Das hilft. Es tut unglaublich gut und gibt Selbstvertrauen, gut vorbereitet in schwierige Situationen zu gehen.

3. Wende Dich nun den Punkten zu, die Du nicht „greifen“ und lösen willst. Diese Punkte sind genau DEIN LERNPROZESS. Deine Chance zu wachsen und Deine Lebensqualität zu verbessern.

Ich möchte Dir hierzu eine Meditation empfehlen. Damit löst Du vielleicht noch nicht das ganze Problem, gewinnst aber hoffentlich den Mut, Deinen Lernprozess anzunehmen.

Hülle die Person in ein Licht ein.
Du kannst Du sehen, dass diese außerhalb von Dir ist.
Stelle Dir vor, wie zwischen Euch ein wohltuender Abstand entsteht.
Dann hülle Deine unangenehmen Gefühle und die Ursache der Unannehmlichkeiten in ein Licht ein.
Du musst die Ursache nicht kennen oder erinnern. (Dem kannst Du Dich später mit guter Begleitung zuwenden.)
Sage einfach: Ich hülle auch die Ursache mit ein.
Wenn die Person, das Gefühl  und die Ursache in dieser Lichthülle sind,
spüre, wie Du Dich aufrichten und hinschauen kannst.
Es fühlt sich weniger gefährlich an.
Wenn Du Dich immer noch ängstlich fühlst,
bitte Deine Schutzengel und geistigen Helfer zu Dir,
den Raum für Dich sicher zu halten, die Last Deiner Emotionen zu tragen.
Du kannst nun schauen, wie groß die Hülle der Emotionen und der Ursache ist.
Vielleicht ist sie im Moment noch riesig und füllt einen halben Straßenzug.
Vielleicht ist sie kleiner.
Schau sie freundlich an, als etwas, was im Moment zu Dir gehört.
Sprich allem, was darin ist, tröstende Worte zu.
Wenn es sich gut anfühlt, kannst Du die Lichthülle mit Deinen Händen behutsam berühren, um das Trösten zu unterstützen.

Du kannst zum Beispiel aus dem alten hawaiianischen Aussöhnungs-und Vergebungsritual Hoʻoponopono das folgende Heilgebet sprechen. Bitte nicht einfach runterrattern, sondern ehrlich, aus tiefstem Herzen sprechen:

 Es tut mir leid.
Bitte verzeih(t) mir.
Ich liebe Dich (Euch).
Ich vergebe auch mir selbst.*
Danke.

*Diese Zeile habe ich hinzugefügt, weil ich sie für wichtig halte.

Wiederhole dieses Heilgebet, so oft es Dir gut tut und sich richtig anfühlt.  Beobachte, wie sich Deine Gefühle verändern, Dein aktuelles Befinden in Bezug auf die bevorstehende Situation. Richtest Du Dich innerlich auf? Verliert die Situation an Unannehmlichkeit?
Schaue so oft es Dir einfällt zu dieser Hülle,
berühre sie freundlich, wenn es Dir gelingt, liebevoll,
sprich das Heilgebet oder andere freundliche, liebevolle Worte
und tröste auf diese Weise alles, was darin ist.
Und damit auch Dich.
Beobachte, wie sich mit der Zeit, die Größe der Hülle und Deine Haltung und Dein Empfinden in Bezug auf diese Situation verändern.

Indem Du Dich auf diese Weise der Person zuwendest und Dich mit Dir und Deinen Gefühlen ehrlich und behutsam auseinander setzt, wirst Du spüren, wie Du Dich veränderst:

Du wirst weicher und freundlicher Dir selbst gegenüber.
Du wirst aufrechter, fühlst Dich leichter.
Du spürst mehr Frieden in Dir.
Vielleicht auch eine beginnende innere Versöhnung oder Freundlichkeit mit dieser Person. (Schau mal ganz ehrlich hin, ob es Dir recht wäre, wenn diese Person Dich wirklich mögen würde oder Du sie. So was passt uns ja nicht immer in den Kram 🙂 )

Wenn Du unmittelbar vor dem Treffen immer noch aufgeregt bist, dann hülle die Person noch einmal bewusst in eine warme Lichthülle ein und auch Dich.

Hülle Dich ein, damit Du Dich wohler, souveräner fühlen kannst.

Wenn es Dir alleine nicht gelingt, können wir das gern gemeinsam üben. Ich helfe Dir auch gern, die zugrunde liegenden Themen zu klären.

Liebe Grüße, Anne
Komm innerhalb weniger Atemzüge wieder bei Dir an und tanke auf.
Selbstachtung beginnt mit der Achtung Deiner Möglichkeiten und Grenzen und öffnet die Tür zur Lebensfreude.
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